Maklerprovision – Günstiger oder ganz kostenlos?
- immohacks
- 10. Sept. 2024
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Apr.
Die Maklerprovision spielt eine entscheidende Rolle beim Kauf und Verkauf von Immobilien. Manche Verkäufer und Käufer suchen nach Wegen, um diese Kosten zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. In einem heiß umkämpften Markt kann die Maklerwahl den Unterschied machen – ob in Euro oder Prozent.

Was ist eine Maklerprovision?
Die Maklerprovision ist eine Gebühr, die beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie gezahlt wird. Wenn ein Makler beauftragt wird, eine Immobilie zu vermitteln, erhält er eine bestimmte Provision, die meist als Prozentsatz vom Kaufpreis berechnet wird. Die Höhe der Maklerprovision variiert je nach Region und Vertrag, häufig beträgt sie zwischen drei und sieben Prozent des Kaufpreises.
Bei einer Vermietung zahlt in der Regel der Vermieter die Maklerprovision, während beim Kauf oft der Käufer oder Verkäufer die Gebühr übernimmt. Zudem hängt die Höhe maßgeblich von der vertraglichen Vereinbarung zwischen Makler und Auftraggeber ab. Es ist daher wichtig, die genauen Bedingungen im Vorfeld zu klären.
Die Maklercourtage wird erst fällig, wenn ein erfolgreicher Vertragsabschluss zustande kommt – damit ist sichergestellt, dass der Makler den Verkauf oder die Vermietung proaktiv vorantreibt.
Definition und Grundlagen
Eine Maklerprovision ist die Vergütung, die ein Makler für seine Dienstleistungen im Bereich der Immobilienvermittlung erhält. Diese Vergütung wird in der Regel von Käufer und Verkäufer gezahlt, je nach Region, Objektart und Vereinbarung. Besondere Bedeutung hat die Maklercourtage, wenn sie in Prozent des Kaufpreises oder der Miete angegeben wird, wobei übliche Sätze bei drei bis sieben Prozent liegen.
Grundlage der Maklerprovision ist der Maklervertrag, der festlegt, wer die Provision zahlen muss und in welcher Höhe. Diese Verträge sind rechtlich bindend und sollten alle Details enthalten, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.
Wichtig für den Käufer und Verkäufer ist zu wissen, dass die Maklerprovision nach Abschluss des Vertrages fällig wird. Vorab gezahlt wird sie nur selten. Die sorgfältige Auswahl des richtigen Maklers kann entscheidend für einen erfolgreichen verkauf sein.
Unterschiede bei Kauf und Miete
Die Maklerprovision unterscheidet sich erheblich, je nachdem, ob es sich um den Kauf oder die Vermietung einer Immobilie handelt. Beim Kauf einer Immobilie wird die Provisionshöhe häufig zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt. Die genauen Anteile hängen dabei oft von regionalen Gepflogenheiten und individuellen Verhandlungen ab.
Bei Mietverträgen hingegen greift das Bestellerprinzip. Dies bedeutet, dass in den meisten Fällen der Vermieter den Makler beauftragt und damit auch die Provisionzahlt. Für Mieter bringt dies den Vorteil, häufig keine Maklerprovision entrichten zu müssen. Diese Regelung wurde eingeführt, um den Mieter zu entlasten und eine faire Kostenverteilung zu gewährleisten.
Unabhängig vom Kontext bleibt das Ziel, eine geeignete Immobilie für den Käufer oder Mieter zu finden, ohne unnötige finanzielle Belastungen zu verursachen.
Tipp: Wenn Sie ein Mehrfamilienhaus oder mehrere Wohnungen gleichzeitig verkaufen, kann eine reine Außenprovision vereinbart werden. Der Käufer übernimmt in diesem Fall die kompletten Maklerkosten. Immohacks verfügt über ein Investorennetzwerk mit über 200 Investoren. Lassen Sie ihr Mehrfamilienhaus kostenlos bewerten:
Modelle zur Reduzierung der Maklerprovision
Die Maklerprovision kann eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Modelle, um diese Kosten zu senken. Ein Ansatz ist der Einsatz von Festpreismodellen statt prozentualer Berechnungen. Hierbei wird ein fester Betrag unabhängig von der Höhe des Verkaufspreises vereinbart, was vor allem bei hochpreisigen Immobilien eine Ersparnis bietet.
Ein weiteres Modell sind Discount-Makler, die digitalisiert arbeiten und so geringere Gebühren erheben. Diese Makler nutzen Onlineplattformen, um effizienter zu arbeiten, wodurch Käufer und Verkäuferzahlen weniger für den Service.
Schließlich kann der Maklerverzicht bei der Vermietung eine Option sein. Privatpersonen können ihre Immobilien selbst vermarkten und so die Provisionskosten vollständig vermeiden, sofern sie bereit sind, den Aufwand selbst zu tragen.

Festbetrag statt Prozentsatz
Ein Festbetragsmodell für die Maklerprovision bietet eine transparente und oft kostengünstigere Alternative zur klassischen prozentualen Berechnung. Bei dieser Methode wird eine feste Summe im Voraus vereinbart, die der Käufer oder Verkäufer an den Maklerzahlt, unabhängig vom endgültigen Verkaufspreis der Immobilie. Diese Vorgehensweise kann besonders dann vorteilhaft sein, wenn der verkaufte Immobilienwert hoch ist, da die Provisionskosten besser kalkulierbar sind.
Vorteilhaft ist auch die Planbarkeit der Kosten, die für Käufer und Verkäufergilt. Ein fester Betrag bedeutet Klarheit von Anfang an. Dennoch erfordert dieses Modell Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Maklers, da die Provision nicht an den Erfolg gekoppelt ist. Vor der Entscheidung sollte man die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen.
Discount-Makler
Discount-Makler stellen eine moderne Alternative zum traditionellen Makler dar und bieten ihre Dienste zu einem reduzierten Preis an. Diese Makler arbeiten oft onlinebasiert und nutzen digitale Tools, um den Verkauf von Immobilien effizienter zu gestalten. Dadurch können sie die Maklerprovision unter dem Marktdurchschnitt anbieten. Speziell für preissensible Käufer und Verkäufer wird dieses Modell immer attraktiver.
Discount-Makler übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, darunter die Erstellung von Exposés, die Werbung auf relevanten Plattformen und die Organisation von Besichtigungen – meist zu einer festgelegten Gebühr oder stark reduzierten Provision. Obwohl die Provision niedriger ist, bleibt die Qualität der Dienstleistung erhalten, da digitale Prozesse die Effizienz steigern.
Der Einsatz von Discount-Maklern erlaubt es, die Höhe der Transaktionskosten signifikant zu senken, ohne dass Käufer oder Verkäufer auf wesentliche Unterstützungsleistungen verzichten müssen. Dies macht sie zu einer beliebten Wahl für kostenbewusste Kunden. Jedoch sollte man hier nicht außer Acht lassen, dass Qualität oft ihren Preis hat.
Maklerverzicht bei Vermietung
Immer mehr Vermieter entscheiden sich, bei der Vermietung ihrer Immobilie auf einen Makler zu verzichten. Der Hauptgrund dafür sind die eingesparten Maklerprovisionen, die normalerweise der Vermieterzahlen muss. Stattdessen übernehmen Vermieter selbst die Suche nach geeigneten Mietern, die Erstellung von Exposés und die Organisation von Besichtigungsterminen.
Ein Vorteil dieser Vorgehensweise ist die direkte Kommunikation zwischen Vermieter und potenziellem Mieter, was oft zu einem besseren Verständnis der gegenseitigen Erwartungen führt. Zudem sparen Vermieter nicht nur Geld, sondern haben auch volle Kontrolle über den Auswahlprozess und können schneller entscheiden.
Allerdings bedeutet der Maklerverzicht auch einen erhöhten Aufwand und erfordert Erfahrung in der Immobilienvermarktung. Dennoch kann diese Methode für erfahrene Vermieter eine effiziente und kostensparende Alternative zu traditionellen Methoden sein, insbesondere in begehrten Wohnlagen.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Makler und Maklerprovision sind entscheidend für alle Beteiligten im Immobiliengeschäft. Eine der wichtigsten Regelungen ist das Bestellerprinzip, das bei der Vermietung von Immobiliengilt. Hiernach muss derjenige die Provisionzahlen, der den Makler beauftragt hat, meistens der Vermieter.
Beim Kauf einer Immobilie sind die gesetzlichen Vorgaben für Käufer und Verkäufer unterschiedlich, je nach Bundesland und individueller Vereinbarung. Es ist wichtig, die Verträge sorgfältig zu prüfen, um keine unerwarteten Kosten zu tragen.
Ein umfassendes Verständnis der rechtlichen Vorschriften kann helfen, Streitigkeiten zu vermeiden und einen reibungslosen Ablauf der Transaktion sicherzustellen. Dazu zählen auch die Fristen zur Zahlungsfälligkeit der Maklerprovision nach Vertragsabschluss.

Das Bestellerprinzip
Das Bestellerprinzip ist eine zentrale Regelung im Mietrecht, die seit 2015 in Deutschland gilt. Es legt fest, dass die Maklerprovision von dem zu tragen ist, der den Maklerbeauftragt hat. In den meisten Fällen ist dies der Vermieter. Diese Regelung wurde eingeführt, um Mieter finanziell zu entlasten und eine faire Kostenverteilung sicherzustellen.
Vor der Einführung des Bestellerprinzips war es gängige Praxis, dass Mieter die Kosten für den Makler übernehmen mussten, selbst wenn sie diesen nicht beauftragt hatten. Nun übernimmt der Auftraggeber die finanzielle Verantwortung, was oft der Vermieter ist, der den Makler zur Suche nach einem Mieter einsetzt.
Das Bestellerprinzip führt dazu, dass Vermieter verstärkt selbst tätig werden oder alternative Methoden wählen, um ohne Makler auszukommen. Trotzdem bleibt die Möglichkeit, den professionellen Service eines Maklers bei Bedarf weiterhin in Anspruch zu nehmen.
Gesetzliche Vorgaben für Käufer und Verkäufer
Seit dem 23. Dezember 2020 regelt das Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäuser die Aufteilung der Maklerprovision zwischen Käufer und Verkäufer. Ziel dieser gesetzlichen Neuregelung ist es, die finanziellen Belastungen für private Immobilienkäufer zu reduzieren und eine gerechtere Verteilung der Maklerkosten zu gewährleisten.
Gemäß § 656d Abs. 1 BGB darf die Übernahme der Maklerkosten durch den Käufer nur bis zur Hälfte der insgesamt geschuldeten Maklerprovision erfolgen. Ein Anspruch auf Zahlung dieser Kosten entsteht erst, wenn der Verkäufer seinen Anteil der Maklerprovision beglichen und dies nachgewiesen hat.
In der Praxis bedeutet dies, dass derjenige, der den Makler beauftragt, mindestens 50 % der Maklerprovision selbst tragen muss. Eine vollständige Überwälzung der Maklerkosten auf den Käufer ist somit nicht mehr zulässig. Diese Regelung gilt bundesweit für Wohnungen und Einfamilienhäuser, sofern der Käufer als Verbraucher handelt.
Durch diese Gesetzesänderung werden private Immobilienkäufer finanziell entlastet, da sie nun maximal die Hälfte der Maklerprovision tragen müssen. Vor der Neuregelung war es möglich, dass der Verkäufer einen Makler beauftragt und die gesamten Maklerkosten auf den Käufer abwälzt.
Zusammenfassend sorgt die gesetzliche Neuregelung dafür, dass die Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäuser fair zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt werden. Der Käufer muss dabei höchstens die Hälfte der Maklerprovision übernehmen, was zu einer spürbaren finanziellen Entlastung führt.

Tipps zur Vermeidung von Maklergebühren
Wer Maklergebühren vermeiden möchte, kann auf verschiedene Strategien zurückgreifen. Ein effektiver Ansatz ist die Selbstvermarktung der Immobilie. Durch Eigeninitiative bei der Erstellung von Exposés und der Organisation von Besichtigungen können Verkäufer und Vermieter die Maklerprovision oft vollständig umgehen.
Die Nutzung von Onlineplattformen ist ebenfalls eine bewährte Methode, um potenzielle Käufer und Mieter direkt anzusprechen. Diese Plattformen bieten oft kostengünstige oder sogar kostenlose Möglichkeiten, Immobilien zu inserieren.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, direkt mit Maklern zu verhandeln, um die Höhe der Provision zu reduzieren oder zu einem Festpreis zu zahlen. Individuelle Vereinbarungen können oft Spielraum für Einsparungen bieten. In jedem Fall ist eine gründliche Recherche und Vorbereitung entscheidend, um erfolgreich auf einen Makler zu verzichten.
Selbstvermarktung der Immobilie
Die Selbstvermarktung einer Immobilie bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Maklerprovision zu vermeiden und gleichzeitig den Verkauf oder die Vermietung eigenständig zu steuern. Dieser Ansatz erfordert zwar mehr Eigeninitiative, dafür behält der Verkäufer oder Vermieter jedoch die volle Kontrolle über den Prozess.
Ein wesentlicher Schritt in der Selbstvermarktung ist die überzeugende Präsentation der Immobilie. Dazu zählen hochwertige Fotos, prägnante Beschreibungen und ein zielgerichtetes Inserat auf relevanten Plattformen. Kreativität und Genauigkeit sind hier gefragt.
Außerdem sollte man auf lokales Marketing setzen, also in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis potenzielle Käufer oder Mieter ansprechen.
Schließlich spart die Selbstvermarktung nicht nur Kosten, sondern ermöglicht auch flexible Preisverhandlungen direkt mit Interessenten.

Onlineplattformen nutzen
Die Nutzung von Onlineplattformen ist eine effektive Strategie, um Maklerprovisionen zu umgehen und die Immobilie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Plattformen wie ImmoScout24, Immowelt und eBay Kleinanzeigen bieten einfache und kostengünstige Möglichkeiten, Verkäufer und Käufer oder Vermieter und Mieter direkt zusammenzubringen.
Ein ansprechendes Inserat sollte detaillierte Informationen zur Immobilie, ansprechende Bilder und klare Preisvorstellungen enthalten. Viele dieser Plattformen bieten zudem hilfreiche Tools zur Kontaktverwaltung und Terminorganisation.
Der Vorteil der Onlinevermarktung liegt in der breiten Reichweite und der Möglichkeit, schnell auf Anfragen zu reagieren. Dies verkürzt oft die Zeit bis zum Verkauf oder zur Vermietung.
Indem man die Technologie nutzt, kann man nicht nur Kosten sparen, sondern auch einen transparenten und effizienten Vermarktungsprozess sicherstellen.
Verhandlung mit dem Makler
Die Verhandlung mit dem Makler eröffnet Chancen, die Maklerprovision zu reduzieren. Offenheit über Erwartungen und Kostenrahmen kann helfen, zu einer fairen Lösung zu gelangen. Ein Festpreis oder ein reduzierter Prozentsatz kann ausgehandelt werden, um die Provision an den individuellen Bedarf anzupassen.
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