Staatliche Subventionen für Eigentümer bei energetischer Sanierung
- immohacks
- 8. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
Einführung in die energetische Sanierung
Die energetische Sanierung von Gebäuden ist ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Klimaschutzstrategie. Eigentümer, die ihre Gebäude energetisch sanieren, leisten einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen. Angesichts der steigenden Energiekosten und des Klimawandels stellt sich für viele die Frage, wie sie ihre Häuser auf den neuesten Stand der Technik bringen können. Hier spielen staatliche Subventionen eine entscheidende Rolle, um die finanziellen Hürden zu senken und notwendige Sanierungsmaßnahmen erschwinglicher zu machen.

Staatliche Subventionen bei energetischer Sanierung: Die Bedeutung der KfW und andere Förderprogramme
Die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet eine Vielzahl von Förderprogrammen an, die Eigentümer bei der energetischen Sanierung unterstützen. Das Ziel dieser Programme ist es, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern. Diese Programme beinhalten sowohl direkte Zuschüsse als auch zinsgünstige Kredite. Ein wichtiger Aspekt ist, dass Eigentümer nicht nur eine Förderung für eine umfassende Sanierung erhalten, sondern auch für einzelne Maßnahmen, wie zum Beispiel den Austausch der Heizung oder die Dämmung von Wänden.
Zu den bekanntesten Programmen zählt das KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“. Hierbei können Kredite von bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit beantragt werden, um Maßnahmen zur Energieeinsparung umzusetzen. Die Höhe der Förderung hängt dabei stark vom Grad der erreichten Energieeffizienz ab. Je besser die Energieeffizienz nach der Sanierung, desto höher ist der mögliche Zuschuss.
Fördermöglichkeiten durch Zuschüsse und Kredite
Die energetische Sanierung wird durch zwei zentrale Förderinstrumente unterstützt: Zuschüsse und Kredite. Zuschüsse sind Gelder, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Sie können für eine Vielzahl von energetischen Maßnahmen beantragt werden, darunter die Dämmung der Außenhülle, der Austausch von Fenstern, der Einsatz erneuerbarer Energien oder der Austausch alter Heizsysteme.
Ein Beispiel für eine solche Förderung ist der Zuschuss für Einzelmaßnahmen, der Eigentümern bei der Sanierung einzelner Komponenten, wie beispielsweise der Heizungsanlage, helfen soll. Die Höhe des Zuschusses hängt von der Art der Maßnahme ab und kann bis zu 20 Prozent der Investitionskosten betragen.
Auf der anderen Seite stehen zinsgünstige Kredite, wie sie die KfW anbietet. Diese Kredite zeichnen sich durch deutlich niedrigere Zinssätze als marktübliche Baufinanzierungen aus und erleichtern es den Eigentümern, größere Investitionen in die energetische Sanierung ihrer Gebäude zu tätigen. Besonders attraktiv ist der Tilgungszuschuss, der je nach erreichter Energieeffizienz bis zu 40 Prozent des Kreditbetrags erlassen kann.
Welche Maßnahmen werden gefördert?
Die Bandbreite der förderfähigen energetischen Maßnahmen ist groß. Besonders wichtig ist die Dämmung von Gebäuden. So können beispielsweise Dächer, Wände und Kellerdecken gedämmt werden, um die Heizkosten zu senken. Auch der Einbau neuer, energieeffizienter Fenster trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Zudem kann der Austausch veralteter Heizungen durch moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Solarthermieanlagen gefördert werden. Hierbei wird die Nutzung erneuerbarer Energien stark unterstützt, da sie zur Senkung der CO₂-Emissionen beitragen.
Eine besonders hohe Förderung erhalten sogenannte Effizienzhäuser. Ein Gebäude, das nach der Sanierung einen bestimmten Energieeffizienzstandard erreicht, wird als Effizienzhaus eingestuft. Je höher die Energieeinsparung, desto höher ist die Förderung. Das Effizienzhaus 55 beispielsweise benötigt nach der Sanierung nur noch 55 Prozent der Energie eines unsanierten Gebäudes und erhält entsprechend höhere Zuschüsse und Tilgungszuschüsse als weniger effiziente Sanierungsvarianten.

Steuerliche Vorteile und weitere Förderprogramme
Neben den KfW-Programmen gibt es auch steuerliche Anreize für energetische Sanierungen. So können bestimmte Sanierungskosten steuerlich abgesetzt werden. Dies gilt für Maßnahmen wie den Austausch der Heizung, die Dämmung der Fassade oder den Einbau neuer Fenster. Über einen Zeitraum von drei Jahren können bis zu 20 Prozent der Kosten, maximal jedoch 40.000 Euro pro Objekt, von der Steuer abgesetzt werden.
Weitere Unterstützung bieten regionale Förderprogramme, die auf Bundeslandebene oder sogar kommunaler Ebene angeboten werden. So haben einige Städte und Gemeinden eigene Förderprogramme für den Austausch alter Heizungsanlagen oder die Installation von Photovoltaikanlagen aufgelegt. Experten empfehlen daher, sich nicht nur auf die KfW zu verlassen, sondern auch lokale Fördermöglichkeiten zu prüfen.
Die Rolle der Baubegleitung durch Experten
Eine erfolgreiche Sanierung setzt eine gute Planung und Durchführung voraus. Aus diesem Grund bietet die KfW einen Zuschuss zur Baubegleitung durch Energieeffizienz-Experten an. Diese Experten unterstützen Eigentümer bei der Planung, Auswahl und Umsetzung der geeigneten Maßnahmen. Sie prüfen, welche Maßnahmen in welchem Umfang notwendig sind, um den gewünschten Effizienzstandard zu erreichen. Durch die fachkundige Baubegleitung können Fehler bei der Ausführung vermieden werden, die später zu höheren Kosten führen könnten.
Der Zuschuss für die Baubegleitung beträgt bis zu 50 Prozent der Kosten, maximal jedoch 4.000 Euro pro Projekt. Besonders wichtig ist dieser Service, wenn umfangreiche Maßnahmen wie der Austausch der Heizung oder die Komplettsanierung eines Hauses anstehen.
Heizung und erneuerbare Energien
Ein zentraler Aspekt der energetischen Sanierung ist der Bereich der Heizungstechnik. Viele Gebäude in Deutschland sind noch mit veralteten Heizungsanlagen ausgestattet, die viel Energie verbrauchen und hohe Kosten verursachen. Der Austausch solcher Anlagen ist daher eine der am häufigsten geförderten Maßnahmen. Moderne Heizsysteme wie Gas-Brennwertkessel, Wärmepumpen oder Pelletheizungen arbeiten wesentlich effizienter und können durch staatliche Programme erheblich subventioniert werden.
Besonders gefördert wird der Einsatz von erneuerbaren Energien. So gibt es spezielle Programme zur Förderung von Solarthermieanlagen, die zur Unterstützung der Heizung oder zur Warmwasserbereitung genutzt werden können. Auch der Einbau von Photovoltaikanlagen, die Strom aus Sonnenenergie erzeugen, wird staatlich gefördert. Der Einsatz solcher Technologien verbessert nicht nur die Energieeffizienz des Gebäudes, sondern reduziert langfristig auch die Energiekosten.
Wirtschaftlichkeit und Amortisation
Die Kosten einer energetischen Sanierung können je nach Umfang der Maßnahmen erheblich sein. Es ist jedoch wichtig, die langfristigen Einsparungen durch eine verbesserte Energieeffizienz zu berücksichtigen. Moderne Dämmungen und effiziente Heizungen können den Energieverbrauch eines Gebäudes um bis zu 50 Prozent senken, was sich schnell in geringeren Energiekosten niederschlägt. In Kombination mit staatlichen Zuschüssen und steuerlichen Vorteilen amortisieren sich viele Maßnahmen bereits nach wenigen Jahren.
Experten empfehlen daher, bei der Planung einer Sanierung nicht nur die kurzfristigen Kosten im Auge zu behalten, sondern auch die langfristigen Einsparpotenziale zu berücksichtigen. Auch die Wertsteigerung des Gebäudes spielt eine wichtige Rolle. Eine energetisch sanierte Immobilie hat oft einen höheren Marktwert und ist bei Käufern und Mietern gefragter.
Fazit
Staatliche Subventionen spielen eine zentrale Rolle bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Eigentümer haben zahlreiche Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen und Krediten zu erhalten, um die Kosten der Sanierung zu senken. Die KfW bietet umfangreiche Förderprogramme, die sich sowohl an kleine Einzelmaßnahmen als auch an umfassende Sanierungsprojekte richten. Durch den Einsatz moderner Technologien und erneuerbarer Energien können Eigentümer nicht nur ihre Energiekosten senken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In Kombination mit der Beratung durch Experten und der Nutzung von regionalen Förderprogrammen steht einer erfolgreichen Sanierung nichts mehr im Wege.
Comentarios